Großflächige langanhaltende Stromausfälle – sogenannte Blackouts – hat es in Hamburg und ganz Deutschland bisher nicht gegeben. Eine im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz durchgeführte Sonderanalyse zur Sicherheit des Stromnetzes für diesen Winter ergab, dass eine stundenweise krisenhafte Situation im deutschen Stromsystem im Winter 2022/23  sehr unwahrscheinlich ist – vollständig ausgeschlossen werden kann sie jedoch auch nicht.

Zwei Anfragen der Hamburger CDU-Fraktion zeigen nun, dass Hamburg und Altona für diesen Notfall nur sehr begrenzt vorbereitet wären. Sollte hamburgweit der Strom für zwei Tage ausfallen, könnte HAMBURG WASSER den Menschen kein Trinkwasser mehr zur Verfügung stellen. In diesem Fall sollen eigentlich 87 Notbrunnen die Trinkwasserversorgung sichern, 9 davon befinden sich in Altona. Nur ein Drittel dieser Notbrunnen ist allerdings mit eigenen mobilen Notstromaggregaten ausgestattet und diese verfügen lediglich über Treibstoff für drei Stunden – nicht für 72 Stunden, wie es bei Behörden und öffentlichen Einrichtungen der Fall ist.

Dazu erklärt Dr. Anke Frieling, stadtentwicklungspolitische Sprecherin der CDU-Fraktion: „Auch wenn ein Blackout nicht sehr wahrscheinlich ist, ist diese mangelhafte Notfallplanung alarmierend. Nur drei Altonaer Notbrunnen sind mit Notstromaggregaten ausgestattet, der vorhandene Treibstoff würde bei diesen drei Brunnen lediglich für drei Stunden ausreichen. Die Infrastruktur für eine ausreichende Trinkwasserversorgung für alle Menschen in Altona ist im Notfall derzeit nicht annähernd hergestellt – da helfen auch keine geplanten Nachrüstungen in den nächsten zwei Jahren weiter. Wir alle wünschen und hoffen, dass es nicht zu einem Blackout kommt. Aber Wünschen und Hoffen sind keine Vorsorgepolitik – der Senat ist dringend aufgefordert nachzubessern!“