Stadtteilschule Altona: Beschäftigungsprogramm statt strukturiertem Schulalltag

Dass der Neubau der Stadtteilschule Altona nicht wie geplant zum Schulbeginn fertig sein wird, steht seit Ende Juni fest. Unerwartet aufgetretenes Schichtenwasser – mit einem erhöhten Wert polyaromatischer Kohlenwasserstoffe belastet – war diesmal das Problem. Ursprünglich sollte die Schule im Frühjahr 2919/2020, also vor mehr als vier Jahren, fertiggestellt worden sein. Eine Schriftliche Kleine Anfrage der CDU-Bürgerschaftsfraktion zeigt nun, dass die räumliche Situation bis zum Einzugsdatum im Oktober zwar gelöst, regulärer Unterricht aber nicht möglich ist. Die erforderlichen Materialien seien schon eingepackt. Die Abiturienten bekommen einen anderen Lernort zugewiesen und um die Schülerinnen und Schüler, die sich auf den Mittelschulabschluss vorbereiten, will man sich immerhin auch kümmern. 

Hierzu erklärt Dr. Anke Frieling, stadtentwicklungspolitische Sprecherin der CDU-Bürgerschaftsfraktion: „Verzögerungen beim Schulbau sind mittlerweile zur Normalität geworden. Die späte Information der Behörde an die Stadtteilschule Altona hat nun problematische Folgen für den Unterricht. Alle Unterrichtsmaterialien sind bereits für den geplanten Umzug verpackt. Das bedeutet im Klartext: Nach zwei Jahren Pandemie findet an der Stadtteilschule Altona zwischen den diesjährigen Sommer- und Herbstferien wieder nur provisorischer Unterricht statt. Hinter dem Hinweis des Senats auf zusätzliche außerschulische Lernorte verbirgt sich wohl letztlich ein Beschäftigungsprogramm, bestehend aus Exkursionen und Schulausflügen. Reguläres Arbeiten und strukturierter Schulalltag entfallen wochenlang – ein verantwortungsloser Umgang mit der Bildung unserer Kinder, die auf genau solche verlässlichen Strukturen dringend angewiesen sind“.

Dr. Kaja Steffens, schulpolitische Sprecherin der CDU-Bezirksfraktion, ergänzt: „Der Bau der Stadtteilschule Altona ist eine Geschichte der Langsamkeit in der Planung, des eklatanten Platzmangels an Freiflächen und nun auch noch erheblicher Pannen im Endspurt. Man könnte meinen, es sei der erste Schulbau, den die Stadt Hamburg überhaupt realisiert. Für Altonas Schülerinnen und Schüler kann ich nur hoffen, dass aus diesem Desaster die richtigen Lehren für die anderen Schulbauprojekte gezogen werden.”