Das Künstler-Kollektiv „ruangrupa“ kuratierte im vergangenen Jahr die documenta 15 in Kassel. Die Ausstellung enthielt zahlreiche antisemitische Werke, wurde scharf kritisiert und trotzdem dauerte es, bis die Kunstwerke abgehängt wurden. Zwei Künstler dieser Gruppe ,Istwanto Hartono und Reza Afisina, traten im Oktober 2022 eine mit DAAD Geldern unterstützte, sehr umstrittene Gastprofessur an der Hochschule für Bildende Künste (HfBK) in Hamburg an, die von der zuständigen Senatorin mit dem Argument der Freiheit der Kunst unterstützt wurde.

Aufgrund der heftigen Kritik initiierte die HfBK verschiedene Veranstaltungen, in denen sich die Künstler, Studierenden und die Öffentlichkeit mit den Vorwürfen auseinandersetzen sollten. Anlässlich der pro-palästinensischen Kundegebungen in Berlin wurde nun deutlich, dass der in den Kunstwerken enthaltene Antisemitismus nicht – wie immer wieder vorgetragen – der Unwissenheit und Unkenntnis entsprang. Sowohl Istwanto Hartono als auch Reza Afisina zeigten per ‚like‘ auf dem Instagram Account „Real Documenta“ ihre Unterstützung für die Demonstranten in Berlin.

Dazu Dr. Anke Frieling, wissenschaftspolitische Sprecherin der CDU-Bürgerschaftsfraktion: „Es zeigt sich ganz deutlich: Struktureller Antisemitismus ist nicht mit ein paar Diskussionsveranstaltungen zu bekämpfen. Ein Jahr lang konnten Istwanto Hartono und Reza Afisina mit ihren Einstellungen an einer Hamburger Hochschule lehren. Das können, wollen und dürfen wir nicht zulassen.“