Auch die Sportboothäfen an der Elbe kämpfen gegen den Schlick

Die Kreislaufbaggerei im Zusammenhang mit der Elbvertiefung ist ein bekanntes Thema. Allerdings kämpfen auch alle Sportboothäfen an der Elbe mit der zunehmenden Verlandung. Dies war im Zuge der Planung der Elbvertiefung erwartet worden. Im Jahr 2008 hat die Freie und Hansestadt Hamburg daher die Stiftung Elbefonds gegründet, um Mittel für die Ausbaggerung der Sportboothäfen bereitzustellen. Mit den Erträgen aus dem Stiftungskapital sollten die Sportboothäfen in Zeiten zunehmender Verschlickung finanziell beim Tiefenerhalt unterstützt werden. Voraussetzung für die Ausschüttung von Fördermitteln war eine gerichtliche Feststellung der Ausnutzbarkeit des Planfeststellungsbeschlusses zur Fahrrinnenanpassung der Unterelbe, auf die lange gewartet werden musste. Erst seit 2019 konnten Anträge bewilligt werden. Auch jetzt werden maximal 30 Prozent der Kosten antragstellender Häfen von der Stiftung Elbefonds beglichen, die restlichen 70 Prozent trägt der Antragsteller selbst. 

Eine Anfrage der CDU-Fraktion ergab, dass die Stiftungserträge in den letzten Jahren rapide gesunken sind – bei gleichzeitig hoher Nachfrage seitens der Häfen, die zur Aufrechterhaltung des Hafenbetriebs regelmäßig Entschlickungsmaßnahmen durchführen müssen. Allein 26 Anträge warten aktuell auf Bewilligung. 

Dazu erklärt Dr. Anke Frieling, stadtentwicklungspolitische Sprecherin der CDU-Fraktion: „Die Kosten, die den Sportboothäfen durch die Verschlickung entstehen, sind immens. Über zehn Jahre haben sie diese Kosten in Gänze selbst getragen und auf die Ausschüttung von Fördergeldern warten müssen. Nun werden lediglich 30% der Kosten übernommen – und der Verwaltungsaufwand auf Seiten der Häfen ist hierfür groß: Jede einzelne Maßnahme muss erneut bei der Stiftung Elbefonds beantragt werden. Die Gründung der Stiftung war sicher eine gute Idee – sie ist allerdings nur ein Tropfen auf dem heißen Stein. Zudem werden die Sedimentablagerungen auch in den Sportboothäfen immer schlimmer – einmal jährlich ausbaggern reicht nicht mehr aus. Es muss dringend gehandelt werden, um den Freizeitbootssport auf der Elbe aufrecht zu erhalten und die Existenz der Sportboothäfenbetreiber und Yachtwerften zu sichern.“